Wie viel Religion ertragen offene Gesellschaften? Über die Grenzen von Religionsfreiheit und Toleranz
In Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern scheint die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen immer größer zu werden – und somit die Suche nach der Identität immer intensiver. Diesem Phänomen begegnet man ständig – ob es nun um die Frage geht, ob der Islam zu Europa bzw. Deutschland gehört oder z.B. darum, ob das Kreuz in Schulen und Gerichtssälen noch angebracht ist. Auch das Konstrukt eines christlich-jüdischen Abendlandes, der Streit um Kopftuch oder das Gendersternchen oder das Verständnis, dass Schul- oder Betriebskantinen Halal oder Koscher-Essen anzubieten haben, sind Erscheinungsformen von Identitätssuche bzw. Identitätsbewahrung. Haben wir es mit eindeutigen Zeichen für eine tiefgreifende Krise demokratisch-säkularer Gesellschaften, gar mit einem Rückfall in vormoderne Zeiten zu tun? Oder geht es um eine weitere, vielleicht notwendige Liberalisierung und Öffnung der europäischen Gesellschaften? Im Seminar knüpfen wir an diese kontroverse Debatte an und hinterfragen auch das Verhältnis der Religionen (exemplarisch: der Islam und das Christentum) zum Staat und zu einer demokratisch-säkularen Gesellschaft. Das Seminar zielt darauf ab, die Möglichkeiten offener Gesellschaften auszuloten, die allen die Möglichkeit bietet, religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen und Lebensformen in Freiheit und Würde leben zu können. |
Zielgruppen: iAN
Freistellungsgrundlage: SU, TV, BU |