Europa / Internationales

Krieg und Krise machen mobil, im Gewinnerland Deutschland hatte man diese historische Erfahrung lange verdrängt. “Uns geht’s gut, und um uns herum gibt es nur sichere Drittstaaten”, also auch keine Probleme mit der Welt da draußen. Doch die Toten im Mittelmeer, die Asylbewerber/-innen und Flüchtlinge aus vielen Krisengebieten der Welt machen - ebenso wie die Wanderungsbewegungen innerhalb Europas - deutlich, dass Not und Elend keine abstrakten Größen sind.

Es werden mehr Asylanträge gestellt, auch die Zahl der Arbeitssuchenden aus ärmeren EU-Regionen nimmt zu. Letztlich gehen viele Menschen eben dort hin, wo sie sich bessere Aussichten versprechen - zumal offene Grenzen keineswegs überall für Wachstum und Wohlstand gesorgt haben. Die Politik reagiert unterdessen vielfach mit Abschottung - die “Insel der Glückseligen” also eine geschlossene Veranstaltung? Wo bleiben europäische Grundrechte und -ideen? Scheitert womöglich das “europäische Projekt” tatsächlich an Flüchtlings- und Migrationsfragen? Und wer profitiert eigentlich von der Arbeit derjenigen, die quer durch Europa als Wanderarbeiter/-innen auf Baustellen, in der Pflege, in Schlachthöfen, der Gastronomie, Landwirtschaft, Reinigung schuften?

All diesen Fragen werden wir in der Sommerschule nachgehen - und sie gemeinsam mit Gästen aus anderen EU-Staaten diskutieren.

Nach einem Überblick zu unterschiedlichen Migrationsformen soll es insbesondere um Fragen der Arbeitsmigration und aktuelle Probleme der Ausbeutung von Migraten/-innen am Arbeitsmarkt gehen. Welche Erfahrungen macht man in anderen europäischen Ländern? Welche Einflussmöglichkeiten gibt es, z.B. für Gewerkschaften? Welche Bedeutung haben Mindestlöhne?